SPD Lienen will Konzept für Barrierefreiheit – Ortstermin mit Frank Sundermann und VdK
Lienen. Basaltköpfe, Bordsteinkanten und Kopfsteinpflaster können für Menschen mit Einschränkungen große Hürden bedeuten. Im Ortskern von Lienen gibt es einige Stellen, die nicht barrierefrei sind und für Menschen mit Einschränkungen oder Rollator kaum zu überwinden sind. Gemeinsam haben sich der Landtagsabgeordnete für das Tecklenburger Land, Frank Sundermann (SPD), Rolf Hötker, Vertreter der Menschen mit Behinderung im Sozialverband VdK – Kreisverband Steinfurt, und Karsten Huneke, SPD-Fraktions- und Ortsvereinsvorsitzender in Lienen-Kattenvenne das teils denkmalgeschützte Pflaster und neuralgische Punkte im Ortskern angeschaut. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat fordert ein Konzept zur Barrierefreiheit, das auch eine Prioritätenliste enthalten soll, was zuerst umgesetzt werden muss.

Basaltköpfe und denkmalgeschützte Kattenköppe
Sundermann, Huneke und Hötker – selber auf einen Rollator angewiesen – haben in Lienen die teilweise historische Pflasterung in Augenschein genommen. „Nicht nur die großen 16 Zentimeter langen Basaltköpfe erschweren Rollstuhlfahrern die Nutzung der Wege und Straßen, sondern auch die stellenweise Pflasterung mit Feldspat, die sogenannten denkmalgeschützten Kattenköppe. Auch der Weg zum nahe gelegenen Meldeamt ist durch Kopfsteinpflasterung und nicht genügend abgesenkte Bordsteinkanten für Menschen mit Behinderung schwer zu passieren“, stellte Hötker fest. Auch die Umlaufsperren seien an einigen Stellen so aufgestellt, dass man mit dem Rollator oder Kinderwagen kaum hindurchkomme.

Vorschlag: Installation von Rollatorwegen
Eine Lösungsmöglichkeit, die Huneke in der Fraktion thematisieren will und Gegenstand eines Konzeptes zur Barrierefreiheit sein könnte, sei die Installation sogenannter Rollatorwege. Hötker: „Die vorhandene Kopfsteinpflasterung würde dann über circa 1,50 Meter Breite entfernt, eine glatte Pflasterung eingebettet und das Parken von Autos auf diesen Flächen durch Piktogramme verhindert.“ Für das Konzept soll die Verwaltung Angebote von Fachbüros zur Erstellung eines Konzept zur Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum einholen und entsprechend ein Konzept erstellen lassen.
Barrierefreier öffentlicher Raum ist Grundversorgung
„Es geht darum, dass allgemeingültige Qualitätsstandards für Gehwege und Straßen, Bushaltestellen, Spielplätze, öffentliche Flächen usw. festgelegt werden“, sagt Huneke. Dabei sollte auf jeden Fall auch das Fachwissen des VdK und des Inklusionsbeirats im Kreis Steinfurt berücksichtigt werden. „Ein barrierefreier Ort ist auch deshalb so wichtig, weil das Durchschnittsalter der Bevölkerung weiter steigt und dementsprechend auch der Anteil an Menschen mit Schwerbehinderungen zunimmt, die zum Großteil über 75 Jahre alt sind. Das Land NRW soll die Städte und Gemeinden bei notwendigen städtebaulichen barrierefreien Umbaumaßnahmen unterstützen. Zu einer guten Nah- und Grundversorgung gehört auch ein barrierefreier öffentlicher Raum. Eine kleine Kante kann schon ein großes Hindernis sein“, sagt Sundermann.